Ausgabe 1/2010 – 62,3 % Zuwachs der Pflegebedürftigen bis 2020 zwingt HN zum Handeln. Unsere Region kann mehr als nur Blech und Hightech.
Die Gesundheitsbranche gilt gemäß den Kondratieff-Zyklen jetzt nach der Automobil- und IT-Technologie als kommender Wachstumsmarkt Nr. 1 in der Wirtschaft. Allerdings ist dieser Markt derzeit weder eindeutig zu lokalisieren, da er sich sehr heterogen gestaltet, noch kann er gezielt bearbeitet werden, da er sektoral und nach Berufsgruppen getrennt handelt. Und wenn, gibt es nur partielle Insellösungen.
Die Region HN mit ihren praktischen Erfahrungen und Ergebnissen aus über 6 Jahren Vernetzungsentwicklung auf unterschiedlichen Ebenen des Versorgungssektors bietet dafür beste Voraussetzungen, um diesen Markt richtungsweisend zu beeinflussen.
Es sind nun politisch die Weichen zu stellen, dass sich der Vorsprung durch Akzeptanz und Weiterentwicklung positiv auf Versorgung, Kommunen und Arbeitsplätze auswirkt. Dafür bietet die Region eine ideale Plattform, um diesen Wandel zu vollziehen, da sie den Schritt zur marktfähigen Gesundheitswirtschaft schon halb vollzogen hat und praxisorientierte Strukturen und willige Protagonisten aufweist, die selbständig innovative Projekte initiieren und umsetzen.
Diese unterschiedlichen Projekte (s. Ausgabe 1/2010, Kasten Seite 2) entwickeln sich zurzeit noch solitär, sind jedoch Bestandteil einer vernetzten Versorgungsform. Alle Projekte müssen, um volle Wirkung und Nachhaltigkeit zu erzielen, konstruktiv untereinander verknüpft werden. Hierzu ist die Überführung in ein professionelles Netzwerkmanagement und die monetäre Ausgestaltung der Versorgungsketten aber zwingend notwendig. Die Basis dazu muss eine quantitative und qualitative Datenanalyse sein.

Kein Output ohne Input
Die unterschiedlichen Projekte und deren Fortschritte zeigen deutlich, dass sich enormes fachliches Potenzial und pragmatische Dynamik hier in der Region entwickelt hat. Unter zum Teil schwierigen Voraussetzungen, was beweist, dass dieses Know-how vom hohen Maß an Eigenmotivation lebt.
Diese Tatsache ist nicht zu unterschätzen und sollte für weitere Zielsetzungen durch politische Anerkennung gefördert und unterstützt werden. Nur so kann bislang ehrenamtliches Engagement für weiteres Agieren gesichert und einzigartiger Praxistransfer für Wissenschaft und Forschung auch zukünftig mit praxisorientierter Nachhaltigkeit geleistet werden.Es ist 5 nach 12:  Jeder 3. Einwohner des Landkreises HN ist 2020 über 60 Jahre!
Der bisherige Output benötigt jetzt würdigenden Input sonst droht die Gefahr, dass Vernetzungsprozesse und daraus resultierende Projekte durch externes Interesse unterwandert werden, denn die Qualität der regionalen Vernetzung zieht inzwischen überregionale Kompetenzen aus Wirtschaft und Industrie an, werden doch hier wegweisende Innovationen in der Gesundheitsbranche konzipiert und vorangebracht, welche allmählich eine bundesweite bzw. internationale Beachtung finden.